Delta Netz Transfer lädt zur Fachtagung „Chancen im Quartier: Grundbildung verorten - Zielgruppen erreichen“ ein.
Datum: 04.09.2024 von 13 bis 17 Uhr
Wo: Spenerhaus Frankfurt, Dominikanergasse 5, 60311 Frankfurt am Main
Veranstalter: Internationaler Bund e.V.
Zum Abschluss des im Rahmen der Alpha-Dekade geförderten Modellprojekts Delta-Netz Transfer laden wir Sie herzlich zur Fachtagung ein.
Auf dem Programm stehen u.a. ein wissenschaftlicher Input von Dr. Ewelina Mania (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung) zum Thema Sozialraumorientierte Bildungsarbeit). Weiterhin wird Kerstin Goldenstein vom Alpha-Selbsthilfe Dachverband e.V. zum Thema Zielgruppe stärken – Chancen durch Selbsthilfe referieren.
Im Zentrum der Tagung steht der vertiefte Blick in das Projekt Delta-Netz Transfer. Vorgestellt und diskutiert werden Erfahrungen, Ansätze sowie praxisorientierte Gelingensbedingungen zu Grundbildung im Quartier, wie
Das detaillierte Programm zur Tagung können Sie hier aufrufen und herunterladen.
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In Deutschland können rund 6,2 Millionen Erwachsene nicht ausreichend lesen und schreiben. Darunter sind Erwachsene, die nur einzelne Buchstaben, einzelne Wörter oder auch nur kurze Sätze lesen und schreiben könnten. Für rund die Hälfte dieser Menschen ist Deutsch die Muttersprache. Sie sind in Deutschland aufgewachsen und zur Schule gegangen und trotzdem fehlen ihnen diese Kompetenzen. Die Betroffenen verschleiern ihre Probleme, da sie in der Vergangenheit deswegen stigmatisiert wurden. Der Besuch eines Lernangebots stellt daher eine große Hürde da. Weswegen nur rund ein Prozent der Betroffenen ein Lese- oder Schreibangebot wahrnehmen.
Für diese Menschen wurde das Projekt "Delta-Netz Transfer" ins Leben gerufen. Die Projektmitarbeiter*innen arbeiten gemeinsam daran:
Im Vorgängerprojekt "Delta Netz" wurden schon einige Maßnahmen umgesetzt:
In der aktuellen Projektphase "Delta Netz Transfer" sollen diese Maßnahmen weiter ausgebaut und in Konzepte gefasst werden. Sowie durch zwei weitere Maßnahmen ergänzt werden:
Es gibt mehrere Wege gering literalitsierte Teilnehmer*innen zu akquirieren. Ein Weg besteht darin das wissende Umfeld und Partner die im Sozialraum der Betroffenen arbeiten einzubinden.
Partner im Sozialraum:
Bei diesen Sozialpartnern fallen die Betroffenen aus unterschiedlichsten Gründen auf. Sind die Sozialpartner für das Thema sensibilisiert oder sogar geschult können sie die Betroffenen
An den Projektstandorten werden solche Schulungen und Sensibilisierungen gemeinsam mit den Partnern im Sozialraum geplant und durchgeführt. Dazu werden im Projekt "Delta-Netz Transfer" verschiedene Konzepte für Schulungen und Sensibilisierungen entwickelt. Diese Konzepte werden auf die Bedarfe der jeweiligen Sozialpartner zugeschnitten. Die Sozialpartner werden darüber hinaus dauerhaft ins lokale Netzwerk der IB Standorte eingebunden. An vielen Projektstandorten werden darüber hinaus überregionale und landesweite Netzwerke etabliert.
Die Lernangebote im Projekt sind niedrigschwellig, offen und lebensnah gestaltet. Beispielsweise in Form von Lerncafés oder offenen Lern- und Hilfsangeboten. Dadurch wird die Hemmschwelle der Teilnahme möglichst gering gehalten.
Inhaltich geht es um alle Grundbildungsthemen, die die Teilnehmer*innen im ihrem Alltag beschäftigen:
So werden erste positive Lernerfahrungen gesammelt, ohne dass das Lesen und Schreiben im Mittelpunkt steht. Negative Schulerfahrungen können durch neue positive Lernerfahrungen ersetzt werden. Dadurch erfahren die Teilnehmer*innen Selbstwirksamkeit und die Motivation und das Interesse am Lernen wird gefördert. Alte Lernhemmnisse können so überwunden werden. Ist das Interesse geweckt, können in den Angeboten immer mehr Lese- und Schreibangebote gemacht werden.
Die Lernangebote sind teilnehmendenorientiert konzeptioniert.
Den Start ermöglichen
Häufig startet die sozialpädagogische Begleitung und Beratung der Teilnehmer*innen schon bei der Akquise. Die Partner im Sozialraum werden durch die Begleiter*innen sensibilisiert, geschult und ins Netzwerk des "Delta-Netz Transfers" eingebunden. Geben sich Betroffenen bei Partnern zu erkennen, können sie gemeinsam mit den Begleiter*innen zu ihrem Lernbedarf beraten werden. Anschließend wird der Übergang in die Lernangebote des IB oder die Angebote von Sozialpartnern begleitet. In anderen Fällen nehmen Betroffen von sich aus an Grundbildungsangeboten des IB teil. Auch diese werden auf ihrem Weg ins Lernen sozialpädagogisch begleitet und beraten.
Lernangebote begleiten
Die Lernenden werden auch während des Lernens begleitet und beraten, sowohl
Gemeinsam werden Lernhemmnisse identifiziert und nach Lösungen gesucht. Bei weitergehenden Problemen werden die Lernenden darin beraten weitere Hilfsangebote (z.B. Schuldnerberatung, Familienberatung) wahrzunehmen und auf diesem Weg begleitet. Gemeinsam werden Perspektiven erarbeitet und die Umsetzung dieser Zukunftsperspektiven wird begleitet.
Übergänge begleiten
Für die Betroffenen sind Übergänge zwischen den Institutionen große Herausforderungen. Dabei wechseln sie zwischen den
Diese Übergänge werden im Projekt sozialpädagogisch begleitet. Damit werden Lernabbrüche verhindert und Hemmnisse beim Wechsel abgebaut. Die sozialpädagogische Begleitung und Beratung ist damit in der gesamten Förderkette etabliert. Eine solche Arbeit setzt eine enge und kooperative Zusammenarbeit mit Partnern im Sozialraum und den Kooperationspartnern voraus.
Ein Schwerpunkt des Projekts liegt darin, die Projektarbeit und -ergebnisse über die Projektlaufzeit hinaus zu transferieren. Dabei sollen erfolgreiche Konzepte und Maßnahmen in die Arbeit des IB überführt werden. Hier liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der sozialpädagogischen Begleitung und Beratung von gering Literalisierten.
Projektsteuerung | Projektstandorten: IB Koblenz IB Neuenhagen IB Schwerin IB Suhl |
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Das Projekt "Delta-Netz Transfer" wird zwischen dem 15.09.2021 und 14.09.2024 an vier Standorten des Internationalen Bundes umgesetzt: Koblenz, Neuenhagen, Schwerin und Suhl. Das Projekt wird durch die IB Hochschule Berlin wissenschaftlich begleitet. Die Projektleitung und -koordination übernimmt die Zentrale Geschäftsführung des IB. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung innerhalb der Alphadekade.